COVID-19 und Kinder mit Asthma: Normal leben in anormalen Zeiten

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Schulbeginn zu Zeiten von Corona. Viele Eltern sind verunsichert und haben Fragen. Vor allem, wenn die Kleinen an Asthma leiden. Wenn man bedenkt, dass jedes zehnte Kind von Asthma betroffen ist, ist es notwendig, Aufklärungsarbeit durch Experten zu leisten. Die Österreichische Lungenunion (ÖLU) hat sich dem Thema angenommen und Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szépfalusi Fragen zum Verlauf einer COVID-19-Infektion bei Kindern und den Therapieempfehlungen gestellt. Und schließlich die große Frage, ob es ratsam ist, Kinder mit Asthma weiter in den Kindergarten oder in die Schule zu schicken.

Infektionen mit COVID-19 verlaufen bei Kindern meist milde. Trifft das auch auf Kinder mit Asthma zu? Gibt es dazu neue Erkenntnisse?

Die Tatsache, dass COVID-19-Infektionen bei Kindern milde verlaufen, hat sich erhärtet in den letzten Wochen bis Monaten, seitdem wir von dieser Erkrankung wissen. Die Daten zu Asthma-Kindern mit COVID-19-Erkrankungen sind sehr, sehr mager. Es gibt also wenig Kinder, die bis jetzt aufgefallen sind, und bei denen ist kein besonders anderer Verlauf beobachtet worden als bei Kindern ohne Asthmaerkrankung.

Sollte ich mein an Asthma erkranktes Kind besonders beobachten? Gibt es spezielle Therapieempfehlungen?

Es gibt Empfehlungen, wie man in der Behandlung und Therapie von Patienten mit Asthma umgehen soll – auch speziell von bestimmten Gesellschaften, Fachgesellschaften. Die Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie und die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie, die deutschsprachig die Regionen Österreich, Schweiz, Deutschland abdeckt, haben Empfehlungen herausgegeben, keine Änderungen der Therapie herbeizuführen und ganz speziell die erforderlichen Therapiesteigerungen – wenn erforderlich –tatsächlich durchzuführen. Auch einschließend die Biologika-Therapien.

Ist es ratsam, dass mein Kind mit Asthma weiter in den Kindergarten oder in die Schule geht?

Ja, weil Lernen ist wichtig. Und es sind schon genug Wochen bis Monate verloren gegangen in dieser COVID-Periode. Es gibt wenige Hinweise, dass Kindergärten besonders betroffen sind. Es gibt ein paar Hotspots, von denen haben wir gehört, aber grundsätzlich ist es für Kinder auch mit Asthma wichtig, in Kindergärten oder in Schulen zu gehen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass man die Kontrolle über die Erkrankung, also Neuerkrankungen von COVID-19 im Griff hat.

Kann ich ohne Angst vor Ansteckung zum Kinderfacharzt gehen?

Ja, der erste Anlaufpartner für alle Erkrankungen, die Kinder betreffen, ist der Kinderfacharzt. Und das soll auch in der jetzigen Zeit so weiterbestehen, auch wenn der Verdacht auf COVID-19 vorliegt. Kinderärzte sind gerüstet, mit Infektionskrankheiten anderer Art auch korrekt umzugehen. Und da gilt es immer, die eine und andere Erkrankung voreinander zu schützen – und dafür sind Kinderärzte gut gerüstet.

10. August 2020