Hohe Dunkelziffer bei COPD

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Statement von Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang VALIPOUR, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie & Intensivmedizin, Leiter des Karl-Landsteiner-Instituts für Lungenforschung und Pneumologische Onkologie; Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf:

„Die hohe Dunkelziffer von COPD-Betroffenen ist darauf zurückzuführen, dass Anfangssymptome lange nicht erkannt oder nicht ernst genommen werden. Die Krankheit beginnt leider sehr schleichend und wird somit oft spät erkannt. Mehr als die Hälfte der Patient:innen haben mehrmals pro Woche mit einem belastenden Husten zu kämpfen – doch wird dieser vielfach als Erkältungssymptom oder „Raucherhusten“ abgetan. Es ist vor allem wichtig, die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für COPD zu erhöhen. Laut einer österreichweiten Studie aus dem Jahr 2021 kennen 4 von 10 Österreicher:innen den Begriff COPD nicht, unter den jüngeren (15-30-Jährigen) sind es sogar 70%.

Auch den Hauptauslöser einer COPD, das Rauchen, ist in der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt. Von den Befragten sahen nur die Hälfte der befragten Raucher:innen das Rauchen als die häufigste Ursache – bei den Nichtraucher:innen waren es 65 Prozent. Daher halte ich Awareness-Kampagnen wie diese Straßenbahn-Aktion extrem wichtig. Würde man in der Gesundheitspolitik dem Thema COPD mehr Bedeutung und Gewicht beimessen und COPD mit Rauchen bzw. mit den Folgen des Rauchens in Verbindung bringen, dann könnte man nicht nur das COPD-Risiko beträchtlich verringern, sondern auch viel Geld im System sparen.“

Informationen zur Kampagne:

www.lungenunion.at/welt-copd-tag-2022/

homecareprovider.at/copd/

www.atemwege.at/copd