Pneumokokken-Infektionen lassen sich meist vermeiden

1284
Illustration Lungenentzündung durch Pneumokokken verursacht, Credit Canva

Im vergangenen Jahr wurden österreichweit 356 invasive Pneumokokken-Erkrankungen gemeldet, 19 dieser infizierten Personen sind verstorben. Ein Großteil der gefundenen Serotypen wäre durch eine Impfung abgedeckt gewesen. Besonders für ältere Personen und Risikogruppen ist eine Impfung anzuraten.

Im Unterschied zu SARS-CoV2 und Influenza handelt es sich bei Pneumokokken um Bakterien, die durch Tröpfchen übertragen werden. Besonders Kinder, aber auch viele Erwachsene, sind mit Pneumokokken besiedelt, ohne krank zu sein. Wenn sie aber erkranken, ist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich.

Weniger Betroffene durch Corona-Maßnahmen

Der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht der nationalen Referenzzentrale für Pneumokokken zeigt, dass im Jahr 2020 mit 356 invasiven Pneumokokken-Erkrankungen zwar um rund 20 Prozent weniger Erkrankungsfälle verzeichnet wurden als im Jahr zuvor, aber dennoch keine Trendumkehr zu erwarten ist. Die geringere Anzahl an Erkrankten lässt sich nämlich auf die Hygienemaßnahmen während der COVID-19-Pandemie zurückführen. Besonders häufig erkrankten Personen höheren Alters, insbesondere Über-80-Jährige, sowie Kinder unter einem Jahr.

Schutzimpfungen gegen Pneumokokken

Die seit etlichen Jahren verfügbaren Schutzimpfungen gegen Pneumokokken decken die häufigsten Erreger-Subtypen ab und schützen so in den meisten Fällen vor Lungenentzündungen, Blutvergiftung und Mittelohrentzündungen.

2020 konnten von den 100 bekannten 36 verschiedene Pneumokokken-Serotypen identifiziert werden. Am häufigsten wurden die Serotypen 3, 19A und 8 gefunden. Diese sind im Erwachsenen-Impfschema ebenso abgedeckt wie viele weitere, weniger häufig auftretende Serotypen. Insgesamt konnten 2020 mehr als zwei Drittel der Erkrankungsfälle mit identifizierten Serotypen auf in Impfstoffen enthaltenen Serotypen zurückgeführt werden.

Im österreichischen Impfplan wird die Pneumokokken-Impfung allen Personen ab 60 Jahren sowie Risikopersonen jeden Alters wie etwa Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege oder Diabetes mellitus empfohlen. Auch wenn die Pneumokokken-Impfung ganzjährig durchgeführt werden kann, ist sie vor der kalten Jahreszeit besonders ratsam, da im Herbst und Winter die meisten Atemwegsinfektionen auftreten.