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Kostenlose Schutzimpfungen für Risikogruppen gefordert – Lungenfachärzt:innen und Patient:innenorganisationen kämpfen für die Erstattung von Impfungen

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Die Österreichische Lungenunion (ÖLU) setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Personen mit chronischen Lungenerkrankungen einen kostenlosen Zugang zu allen empfohlenen Schutzimpfungen erhalten sollten. Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) hat aktuell unter der Mitwirkung von 12 Patient:innenorganisationen1 – darunter auch die ÖLU – eine Stellungnahme verfasst, in dem das Gesundheitsministerium und die Sozialversicherungsträger aufgefordert werden, die Impfkosten für  Risikogruppen – also auch Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen – flächendeckend zu übernehmen. Die Österreichische Lungenunion unterstützt das Statement vollinhaltlich. 

In Österreich zählen schwere Atemwegserkrankungen zu den häufigen Ursachen für Hospitalisierungen und Todesfälle. Landesweit sterben jährlich zwischen 6.000 und 9.000 Menschen an den direkten Folgen einer schweren Atemwegsinfektion, welche durch eine Impfung verhindert hätten werden können. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und vorerkrankte Personen.

Präventive Impfungen retten Leben

Trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit von Impfungen gegen SARS-CoV-2, Influenza, Pneumokokken und RSV, die das Risiko schwerer Krankheitsverläufe und Todesfälle deutlich verringern, bleiben die Impfraten in Österreich besorgniserregend niedrig. Ein wesentlicher Faktor dafür sind die hohen Kosten, die teilweise von den Patient:innen selbst getragen werden müssen. Ein kostenloser Zugang zu diesen Impfungen könnte daher maßgeblich dazu beitragen, schwere Verläufe zu verhindern und Leben zu schützen. 

Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) fordert daher gemeinsam mit 12 Selbsthilfeorganisationen1, das Gesundheitsministerium (BMSGPK) sowie die Sozialversicherungsträger dazu auf, dass die Kosten für oben genannte Impfungen für die betroffenen Risikogruppen und im Speziellen auch für alle Personen mit schweren Lungenerkrankungen im Rahmen der „vorgezogenen Heilbehandlung“ in Zukunft vollständig vom Gesundheitssystem getragen werden.

Aktiv werden und nachfragen

Die Österreichische Lungenunion empfiehlt Betroffenen, bei ihren betreuenden Ärzt:innen und den zuständigen Sozialversicherungsträgern nachzufragen, ob die Kosten für relevante Impfungen bereits übernommen werden oder ob eine finanzielle Unterstützung möglich ist. 

Gundula Koblmiller, Präsidentin der ÖLU, meint dazu: „Seit langem engagieren wir uns für den kostenfreien Zugang zu Schutzimpfungen für chronisch Lungenkranke und stehen daher vollinhaltlich hinter der aktuellen Stellungnahme der ÖGP. Wir freuen uns über das aktuelle Statement der Lungenfachärzt:innen Österreichs und über die Unterstützung von in Summe 12 Patient:innenorganisationen, bei der die ÖLU natürlich dabei ist.“

Weitere Informationen finden Sie unter der Stellungnahme der ÖGP:

1: Alpha1 Österreich – Verein für Alpha1 Antitrypsinmangel Erkrankte, Lungenfibrose Forum Austria, COPD-Austria, Cystische Fibrose Hilfe Oberösterreich, Cystische Fibrose Hilfe Österreich, LAM Austria, Lungenkrebsforum Austria, Österreichische Lungenunion, Österreichischer Verband der Herz- und Lungentransplantierten, PH Austria – Initiative Lungenhochdruck, Selbsthilfegruppe Sarkoidose, Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich