Kinder und die Pandemie – seltenere Infektionen und meist mildere Verläufe

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Knapp 8 % der bisher in Österreich mit SARS-CoV-2 infizierten Personen waren Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe von 0 ­bis 14 Jahren. 1,5 % waren laut Stand vom 8. Oktober 2020 unter 5 Jahre alt. Von mehr als 4.000 Kindern und Jugendlichen mussten bisher etwas mehr als 1 % stationär behandelt werden, davon eine Minderheit in einer Intensivstation.

Anlässlich der 44. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), die heuer erstmals virtuell stattfinden wird (14. bis 16. Oktober), erörterte Prim. Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, bei der Pressekonferenz am 12. Oktober den aktuellen Wissensstand zu seinem Vortrag „Kinder in der Pandemie – COVID-19 aus pädiatrischer Sicht“.

 „Für Kinder und Jugendliche bestehen deutliche Unterschiede zu Erwachsenen, wobei die Ursachen für die altersabhängigen Unterschiede bisher nicht geklärt sind. Kinder werden seltener infiziert, sind seltener und in der Regel milder symptomatisch, und die Symptome sind häufig weniger typisch als bei Erwachsenen“, schildert Univ.-Prof. Dr. Eber, Vorstand der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde und Leiter der Klinischen Abteilung für pädiatrische Pulmonologie und Allergologie an der Medizinischen Universität Graz.

„Sowohl häufige virale Infekte als auch die Impfungen im Kindesalter könnten zu einem höheren Grad der Aktivierung des angeborenen Immunsystems führen, welcher in einer effektiveren Abwehr von unterschiedlichen Pathogenen resultieren würde. Dies könnte auch schwerere Krankheitsverläufe bei Säuglingen, die aufgrund weniger durchgemachter viraler Infekte nur eine teilweise Immunisierung aufweisen, im Vergleich zu älteren Kindern erklären“, so Eber.

Kinder stecken sich im familiären Umfeld an

Die Infektion von Kindern findet vor allem innerhalb der Familien statt. Man nimmt an, dass die reduzierte Empfänglichkeit für Infektionen und subklinische Infektionen zu den niedrigeren Fallzahlen bei Kindern beitragen. Infektionen in Schulen führten bisher nicht zu großen Ausbrüchen.

Kinder sind häufiger asymptomatisch als Erwachsene, und die für Erwachsene typischen Symptome Fieber und trockener Husten treten bei ihnen wesentlich seltener auf. Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns ist bei Kindern gleichfalls untypisch. Durch die häufig milden und unspezifischen Symptome ist jedoch die Unterscheidung zwischen COVID-19 und anderen, häufigeren (Atemwegs-)Infektionen schwierig bzw. klinisch letztlich unmöglich.