Asthma-Therapie: Diskurs für mehr Lebensqualität

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Foto: Gesundheitspolitisches Forum

Wie sich die Symptome von Asthma richtig behandeln lassen und welche Veränderungen im Gesundheitssystem notwendig sind, wurde im Rahmen des 95. Gesundheitspolitischen Forums, im April 2018 in Wien, erläutert.

Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen der Atemwege. Obwohl die Therapiebandbreite für Asthmapatienten hoch ist, ist es immer noch sehr schwierig, die richtige Behandlung für schwer Erkrankte zu finden. Das Hauptproblem ist laut Meinung der Experten das Diagnostizieren des schweren Asthmas. Denn Asthmatiker arrangieren sich meist mit ihren Symptomen und passen ihr Leben der Erkrankung an. Das führt zu einer verzerrten Wahrnehmung.

Fehldiagnosen vermeiden

Standardisierte Fragebögen für Patienten sollen hier Abhilfe schaffen. Außerdem müsste schweres Asthma unbedingt von einem multidisziplinären Spezialisten behandelt werden, um Fehldiagnosen zu vermeiden und Symptome richtig zu behandeln. Durch Verzicht auf systemisches Kortison, welches schwere Nebenwirkungen mit sich bringt, und die Anwendung der Immuntherapie können die Symptome am besten gelindert werden.

Mehr Schulungen für richtiges Inhalieren notwendig

Ein Problem in der richtigen Behandlung stellt auch die Tatsache dar, dass viele Patienten nicht regelmäßig oder falsch inhalieren. Dazu Otto Spranger, Leiter der Österreichischen Lungenunion und selbst langjähriger Asthma-Patient: „Das liegt daran, dass es den Patienten an einer korrekten Einschulung sowie Kommunikation mit den Ärzten fehlt. Der Patient wird nach der Verschreibung sich selbst überlassen und muss alleine zurechtkommen. Auch Allergien werden im Zusammenhang mit Asthma oft unterschätzt.“

Bei der anschließenden Fachdiskussion äußerte die Österreichische Lungenunion zudem den Wunsch nach einer Therapie, die wirklich an die Symptome angelehnt ist. Dazu bedarf es eines Disease-Management-Programms der Politik, wie es zum Beispiel in Finnland in Form eines nationalen Allergie- und Asthmaplans existiert. Behandlungskosten seien damit rückläufig. Auch die Förderung von Lungensport­gruppen ist den Experten ein gemeinsames Anliegen.

Das Gesundheitspolitische Forum, das seit 2008 in Wien stattfindet, ist mittlerweile eine etablierte und sehr geschätzte monatliche Informations- u. Diskussionsplattform für die Akteure und Entscheidungsträger im österreichischen Gesundheitswesen.
Sie bietet den geladenen Teilnehmer/innen mit dieser Veranstaltungsreihe ein Netzwerk für Diskussion, Kommunikation und Interaktion.

Foto: Gesundheitspolitisches Forum