Die sommerlichen Temperaturen sind für viele eine Herausforderung. Das betrifft einerseits die Auswirkungen auf den Körper und andererseits die richtige Medikamenteneinnahme und -lagerung – auch im Urlaub. Hier einige Tipps zum richtigen Umgang mit Arzneimitteln an heißen Tagen.
Inhalatoren korrekt lagern
Wer von Asthma oder COPD betroffen ist, hat mindestens einen immer zu Hause, und selbst im Urlaub ist er mit dabei: der Inhalator.
Genauso wie andere Medikamente muss er richtig gelagert werden, um die optimale Wirkung zu garantieren.
Temperatur: Die meisten Inhalatoren sollten bei Temperaturen zwischen 15 und 25 °C aufbewahrt werden. Ist es zu warm, kann der Druck im Behälter steigen und die Funktion beeinträchtigt sein. Wenn es Sie in kalte Gefilde treibt: Denken Sie daran, den einmal benutzten Inhalator keinesfalls mehr Temperaturen unter 5°C auszusetzen.
Sonneneinstrahlung: Vermeiden Sie Situationen, in denen der Inhalator direkt der Sonne ausgesetzt ist. Wenn Sie unterwegs sind, achten Sie darauf, dass er immer im Schatten oder in einer Tasche ist. Lassen Sie ihn niemals im Auto zurück!
Feuchtigkeit: Bestimmte Inhalatoren reagieren besonders empfindlich auf Luftfeuchtigkeit. Sie kann dazu führen, dass das Pulver verklumpt und die Dosis herabgesetzt wird. Eine Schutzmöglichkeit ist, den Inhalator nach Gebrauch wieder in den Schutzbeutel bzw. die Verpackung zu geben. Das schützt zusätzlich vor mechanischer Beschädigung. Alternativ können Sie ihn in ein sauberes, fusselfreies Tuch (z. B. ein Geschirrtuch) einschlagen. Lagern Sie den Inhalator niemals in feuchten Räumen wie dem Badezimmer!
Haltbarkeit: Auch Inhalatoren haben ein Verfallsdatum. Sind sie einmal angebrochen, haben sie oft nur noch eine Haltbarkeit von ein paar Wochen. Überprüfen Sie die Angaben im Beipackzettel!
Wenn Sie verreisen, achten Sie darauf, dass die Bedingungen in Ihrer Unterkunft für Sie und für Ihren Inhalator passen!
Fliegen mit Inhalator
Beim Fliegen mit Inhalator sind ebenfalls einige Dinge zu beachten.
Handgepäck: Inhalatoren sollten immer im Handgepäck mitgenommen werden, damit sie schnell griffbereit sind und nicht durch die Temperaturen im Frachtraum beschädigt werden können.
Ärztliche Bescheinigung: Inhalatoren gelten als medizinisches Sondergepäck, nehmen Sie daher eine ärztliche Bescheinigung, idealerweise auf Englisch, mit. Diese hilft außerdem bei der Sicherheitskontrolle.
Originalverpackung: Wie bei anderen Medikamenten empfehlen wir, Inhalatoren am besten in der Originalverpackung mit lesbarem Etikett mitzuführen. Das erleichtert das Handling bei den diversen Kontrollen.
Standardmedikamente in den Urlaub mitnehmen
Abgesehen von den Inhalatoren sollten Sie alle Medikamente, die Sie immer benötigen, mit in den Urlaub nehmen. Sie gehören ins Handgepäck – zum einen wegen der richtigen Lagerung und zum anderen, um im Fall eines verspäteten oder verlorenen Gepäckstücks keine Probleme zu bekommen. Wir raten Ihnen, Arzneimittel nur im Notfall im Ausland zu besorgen, da Namen und Dosierungen oft nicht identisch sind und der Beipackzettel meist in einer anderen Sprache ist.
Generell raten Expert:innen, alle Medikamente auch im Urlaub oder unterwegs kühl, trocken und lichtgeschützt aufzubewahren. Ein guter Ort dafür ist beispielsweise der Kleiderschrank des Hotelzimmers. Wie die Lagerung bei den einzelnen Medikamenten vorgesehen ist, steht in der Gebrauchsanweisung.
Ganz wichtig: Beachten Sie Regelungen zur Flüssigkeitsmitnahme beim Fliegen! Außerdem gelten in manchen Ländern Einfuhrbeschränkungen bei bestimmten Medikamenten. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, um Probleme zu vermeiden.
Impfpass checken
Denken Sie daran, einige Wochen vor einer Reise Ihren Impfstatus checken zu lassen. Die Standardimpfungen für Österreich, insbesondere dann, wenn Sie chronisch von einer Atemwegs- oder einer anderen Erkrankung betroffen sind, müssen immer auf dem aktuellen Stand sein. Zusätzlich sind in vielen Ländern weitere Impfungen notwendig.
Rechtzeitig um Medikamente kümmern
Viele Medikamente sind derzeit von vorübergehenden oder dauerhaften Engpässen betroffen. Gerade wenn Sie planen, länger auf Urlaub zu fahren, ist es gut, wenn Sie frühzeitig darauf achten, ob Sie überhaupt eine ausreichende Menge des entsprechenden Arzneimittels zu Hause haben oder besorgen können. Die Liste der Arzneimittel, zu denen Vertriebseinschränkungen gemeldet wurden, finden Sie hier. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls in Ihrer Apotheke, ob Ihr Medikament besorgt werden kann bzw. welche Alternativen es gibt.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.lungenunion.at/mehr-ueber-asthma-der-leitfaden-about-asthma-gibt-umfassende-information/
https://www.lungenunion.at/asthma-und-allergisches-asthma-vom-inhalator-bis-zur-spritze/
https://www.lungenunion.at/der-persoenliche-therapie-management-plan-fuer-asthma-betroffene/