Radon für jeden 10. Lungenkrebs verantwortlich

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Rasen mit einem diagonalen Riss, aus dem Radongas entweicht, Credit: Canva

Rund 10 % der Lungenkrebsfälle werden durch Radon verursacht. Damit ist Radon nach dem Rauchen weltweit die zweithäufigste Ursache für die Entstehung von Lungenkrebs.

In rund 10 % der österreichischen Haushalte sind die Radonwerte erhöht. Das natürlich vorkommende, radioaktive Edelgas Radon entsteht durch radioaktiven Zerfall aus Uran und ist geruch-, geschmack- und farblos. Da Uran als Spurenelement in Gestein, Böden und Baumaterialien vorkommt, wird nahezu überall Radon gebildet. Ist ein Hausfundament schlecht abgedichtet, kann Radon leicht in Gebäude vordringen.

Wichtig: Ausreichendes Lüften

Da die meisten Menschen den Großteil des Tages in Innenräumen zubringen, ist ausreichendes Lüften besonders wichtig. So sollten die Fenster von Wohnungen und Büros etwa alle zwei bis drei Stunden geöffnet werden. Die Agentur für Sicherheit im Ernährungswesen (AGES) empfiehlt – abhängig von der Außentemperatur – Lüftungszeiten von wenigen Minuten bis zur Dauerlüftung in der wärmeren Jahreszeit.

Eine Querlüftung der Räume hilft, in der kalten Jahreszeit die Lüftungszeit zu optimieren, sodass möglichst wenig Energie verlorengeht. Vor allem in der kalten Jahreszeit wirken bewohnte Gebäude wie Saugglocken: Es entsteht im Gebäude durch den sogenannten Kamineffekt ein geringer Unterdruck, der die Bodenluft und damit auch Radon in das Haus saugt. In geschlossenen Räumen kann es zu einer Anreicherung von Radon in der Atemluft kommen, die durch regelmäßiges Lüften reduziert werden kann.

Da Lüften alleine keine dauerhafte und effiziente Maßnahme darstellt, um niedrige Radonwerte zu gewährleisten, empfehlen die Experten der AGES beispielsweise das Abdichten unterirdischer Gebäudeteile, eine Abdichtung zwischen Keller und Wohnbereich sowie eine Radondrainage der Lüftungsanlagen.

Aktuelle Messungen der Österreichischen Fachstelle für Radon der AGES zeigen, dass in etwa 10 % der österreichischen Haushalte erhöhte Radonwerte vorliegen. Gewissheit über die Radonbelastung in einem Gebäude gibt nur eine Messung.

AGES koordiniert Radon-Aktivitäten in Österreich

Sämtlich Aktivitäten im Zusammenhang mit Radonwerden werden in Österreich von der Österreichischen Fachstelle für Radon der AGES koordiniert. Interessierten stehen die Experten der Radon-Infoline jeden Mittwoch von 11:00 bis 14:00 Uhr unter der Telefonnummer 050 555-41800 für Fragen zur Verfügung.

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Radonmessung im Privathaushalt

Quelle: AGES