Am 1. Juli 2023 endeten in Österreich sämtliche Corona-Maßnahmen und die damit verbundenen Services. Die Meldepflicht und die Verkehrsbeschränkung bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 sind somit Vergangenheit. Auch der Grüne Pass wird eingestellt. Das COVID-19-Dashboard wird vom SARI-Dashboard abgelöst, das alle schweren respiratorischen Krankheiten in Spitälern erfasst. Zusammen mit dem ausgebauten Abwasser-Monitoring und der laufenden Analyse positiver PCR-Tests gibt es auch in Zukunft einen genauen Überblick über die Situation. Impfungen, Tests für symptomatische Personen sowie COVID-19-Medikamente bleiben auch weiterhin kostenlos.
Mit dem Inkrafttreten des COVID-19-Überführungsgesetzes Anfang Juli endeten nach über drei Jahren Pandemie die letzten Corona-Maßnahmen. Impfungen, Tests für Menschen mit Symptomen sowie die Abgabe von COVID-19 Medikamenten werden in die regulären Strukturen des Gesundheitssystems übernommen. Und sie bleiben kostenlos. “Wir haben viel aus der Pandemie gelernt und nun die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, wie wir mit dem Virus in Zukunft leben können. Durch das neue SARI-Dashboard und das erweiterte Abwasser-Monitoring sind wir gut auf die kommende Wintersaison vorbereitet”, ist Gesundheitsminister Johannes Rauch überzeugt.
Ende der Meldepflicht bringt auch Aus für Grünen Pass
Die Meldepflicht sowie die Verkehrsbeschränkung bei einer SARS-CoV-2-Infektion werden mit Inkrafttreten des COVID-19-Überführungsgesetzes aufgehoben. Somit werden keine Test-, Genesungs- oder Impfzertifikate mehr ausgestellt. Die Grüne Pass-App wird eingestellt. Dies gilt auch für alle Corona-Services der AGES, wie etwa der Impfhotline oder GreenCheck APP-Hotline.
Mit dem Ende der Meldepflicht entfällt auch die Datengrundlage des COVID-19-Dashboards, das in den vergangenen Jahren einen tagesaktuellen Überblick über die Test- und Infektionszahlen sowie die Zahl der Spitalspatient:innen und Todesfälle gegeben hat. Das COVID-19-Dashboard wurde daher ebenfalls mit 30. Juni eingestellt. Das Dashboard zur Corona-Schutzimpfung bleibt in seiner aktuellen Form weiterhin bestehen. Der Betrieb wurde bereits Anfang Mai durch den Dachverband der Sozialversicherungsträger übernommen.
Neues SARI-Dashboard bietet umfassende Übersicht
Künftig liefert das neue SARI-Dashboard (Severe Acute Respiratory Infections) einen Überblick über die Krankheitslast in Spitälern durch schwere akute respiratorische Infektionen. Wenn Patient:innen mit Atemwegserkrankungen stationär aufgenommen werden, wird im SARI-Dashboard eine erste Verdachtsdiagnose erfasst. Nach der Entlassung wird die Diagnose dort entweder bestätigt, verfeinert oder korrigiert.
Das SARI-Dashboard wird als Kooperation zwischen dem Gesundheitsministerium und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger mit fachlicher Unterstützung der AGES realisiert. Es wird einmal wöchentlich aktualisiert und steht voraussichtlich ab August 2023 zur Verfügung. Es umfasst dann rückwirkend die SARI-Daten ab Mai 2023.
Die epidemiologische Entwicklung von SARS-CoV-2 in Österreich wird auch künftig durch die Auswertung des Abwassers aus Kläranlagen sowie die kontinuierliche Sequenzierung von positiven PCR-Proben überwacht. Das stark ausgebaute Abwassermonitoring deckt deutlich mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ab. Mit der Sequenzierung von wöchentlich bis zu 1.500 positiven PCR-Proben bleibt auch ein repräsentativer Überblick über das Variantengeschehen sichergestellt.
Long COVID-Patient:innen werden weiterhin versorgt
Das Ende der Pandemie bedeutet kein Ende der Versorgung der von Long COVID betroffenen Personen. Bereits im Herbst 2021 wurde ein Versorgungspfad für Long COVID-Betroffene definiert. Eine Arbeitsgruppe beim Obersten Sanitätsrat wurde eingerichtet, internationale Forschungskooperationen zum Thema sollen verstärkt werden. Auch die Information von Ärzt:innen in Österreich wird intensiviert.
„Auch wenn die Pandemie vorbei ist, spüren wir ihre Folgen in der Gesellschaft. Dazu zählen die zahlreichen Betroffenen von Long COVID, die an einer großen Bandbreite an Symptomen leiden. Der Versorgungspfad für Long COVID weist den Weg für die richtige Betreuung der Betroffenen sicherzustellen. Parallel müssen wir Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung intensiv erforschen, um diesen Menschen bestmöglich zu helfen”, so Minister Rauch.
Quelle: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz