Die Pflanze “Beifuss” gehört zur Familie der Körbchenblütler und wächst an Wegrainen, auf Schutthalden, auf Brachland, zwischen Hecken und Sträuchern.
Unter bestimmten Umständen kann sie bis knapp zwei Meter hoch werden. Die Blätter sind fiederteilig, auf der Unterseite weißfilzig. Die Blüten sind klein und unscheinbar, gelb oder rotbraun.
Lateinischer Name:
Artemisia vulgaris,
Artemisia campestris,
Artemisia dracunculus,
Artemisia rupestris,
Artemisia mutellina,
Artemisia absinthium,
Artemisia maritima,
Artemisia austriaca,
Artemisia pontica,
Artemisia laciniata,
Artemisia abrotanum,
Artemisia annua
Der wissenschaftliche Name geht auf die griechische Muttergottheit Artemis zurück, da die Pflanze bereits in der Antike in der Frauenheilkunde verwendet wurde. Der deutsche Name „Beifuß“ soll auf den mittelhochdeutschen Begriff „biboz“ (bozen = stoßen) zurückgehen. Das Kraut würde als Gewürz zum Gänsebraten zustoßen. Da es aber auch am Fuß festgebunden gegen Schlangen- und Hundebisse wirken und gleichzeitig alle Müdigkeit in den Beinen verhindern sollte, liegt die Begriffsveränderung von „biboz“ zu „Beifuß“ nahe.
Verwendung:
Der Beifuß wird als wirksames Heilkraut geschätzt. Zum einen hat er in der Frauenheilkunde Tradition, zum anderen wird er als wärmendes und Energie spendendes Kraut geschätzt. Hildegard von Bingen lobte die Pflanze als nützlich zur Erwärmung des Magens, der weiblichen Organe und der Gliedmaßen.
In der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) findet Beifuß in verschiedenen Kräuterzubereitungen als Tee Verwendung. Er gilt als wärmend, trocknend, stärkend und Energie aktivierend. Die Schulmedizin verwendet den Beifuß heute nicht mehr, sondern nur noch den stärker wirksamen Wermut (Artemisia absinthium L.).
In der Küche wird das Kraut gerne als Gewürz bei fetten und schweren Speisen verwendet. Die Bitterstoffe fördern den Appetit und regen sowohl die Magensaftproduktion als auch die Gallensekretion an.
Vorkommen:
Beifuß wächst in nahezu allen europäischen Klimabereichen.
Blütezeit:
Die Blütezeit beginnt Ende Juli und hält bis in den September hinein an. Die Blütezeit ist in Mitteleuropa im wesentlichen im August, mit dem Maximum um Mitte des Monats. Am späten Vormittag ist der Pollenflug am stärksten.
Allergene Potenz:
Die allergene Potenz ist beim Beifuß sehr hoch.
Kreuzreaktionen:
Die Pollen des gemeinen Beifuß zeigen Kreuzreaktionen mit praktisch allen anderen Korbblütlern, insbesondere mit Ragweed, aber auch mit Goldrute, Löwenzahn, Sonnenblume, Kamille oder Estragon und Wermut. Beachtenswert ist die Nahrungsmittel-Kreuzreaktion mit rohem Sellerie (ausschließlich Knollensellerie, nicht Stangensellerie).