Selbst ist der Mensch!

2992

Selbsthilfe bedeutet in heutigen Zeiten Self-Management. Der moderne Patient ist nicht nur mündig, sondern auch aufgefordert, seine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Denn Self-Management bedeutet, zu lernen wie man mit seiner chronischen Erkrankung auf allen Ebenen umgeht. Anfangen bei Symptomen, über Therapie, aber auch körperliche und soziale Konsequenzen oder notwendige Veränderungen des Lebensstils. Der Lungenfacharzt ist dabei Wegbegleiter auf Augenhöhe.

Der „Gott in Weiß“ war gestern. Heute ist das Ziel, dass Lungenfachärzte und Patienten gleichermaßen Experten für die jeweilige Krankheit werden. Das heißt nicht, dass Selbstmanagement die regelmäßigen Kontrollen beim Arzt ersetzt, aber die Notwendigkeit kann sich mit der Zeit des Selbstmanagements ändern und individuell festgelegt werden. Erst durch den Aufbau kompetenter Verhaltensweisen im Umgang mit der Krankheit wird es jedem Patienten möglich, eine angemessene Selbstkontrolle durchzuführen.

Akzeptanz ist Voraussetzung

Voraussetzung für das Self-Management ist die grundsätzliche Bereitschaft seine krankheitsgegebenen Einschränkungen anzunehmen und gewisse Verhaltensmuster zu ändern. Der Arzt nimmt dabei eher die Rolle des schulenden, medizinischen Experten ein. Denn das aktive Mitwirken der Patienten erfordert natürlich ein gründliches Wissen über die Ursache, den Verlauf und die Therapie der Krankheit. Dadurch sollen Patienten die Fähigkeit erlangen mit den Symptomen und der Behandlung umgehen zu können, aber auch mit den körperlichen und psychosozialen Folgen und Auswirkungen auf den Lebensstil.

Self-Management umfasst folgende Bereiche:

  • Gesundheitskompetenz: Gesundheitsinformationen müssen verstanden werden um gesundheitsrelevante Entscheidungen treffen zu können. Auch wenn sich ein Patient entscheidet, kein gesundheitsförderndes Verhalten anzunehmen, ist dies eine Form des Umgangs mit der Erkrankung.
  • Medizinisches Management: Regelmäßige Einnahme der Medikation, richtige Inhalationstechnik lernen und immer wieder üben.
  • Rollenmanagement: Sinnvolles autonomes Verhalten entwickeln und beibehalten.
  • Emotionales Management: Umgang mit Ärger, Angst, Frustration oder Depression.

Vorteile: Lebensqualität

Die Vorteile des Self-Managements sind eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, eine Reduktion der Spitalsaufenthalte und Besuche der Notaufnahme sowie eine Verbesserung der Atemnot. Im Zuge einer Rehabilitation ist es sinnvoll sich die nötigen Skills zuzulegen. Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand und sprechen Sie mit Ihrem Lungenfacharzt über Ihre Möglichkeiten des Selbstmanagements.