Wir danken allen Besucher:innen, Vortragenden, Helfer:innen und Unterstützer:innen des ÖLU-Gesundheitstages 2025, der am 19.9.2025 von 13-18 Uhr im Medizinischen Selbsthilfezentrum Wien Martha Frühwirt, stattgefunden hat. Neben drei hervorragenden Vorträgen zu Asthma (siehe unten) von Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl, COPD von Frau Priv.-Doz. Prim. Dr. Robab Breyer-Kohansal und Neurodermitis von Frau OA Dr. Sandra Osorio (im nächsten ÖLU AKTUELL nachzulesen) mit lebhaften Diskussionen, hat im Anschluss die Atemtherapeutin Sonja Pollak 3x ein 15-min Atemtraining zum Mitmachen im schönen Garten des SH-Zentrums abgehalten.

Zusätzlich zu viel Informationsmaterialien für Patient:innen, haben auch fast alle Besucher:innen die Möglichkeit der kostenlosen Lungenfunktionsmessung und der neuen FeNO-Messung wahrgenommen. Das Feedback der Besucher:innen war sehr positiv und wir freuen uns, dass sie mit uns auch unser 40-jähriges Bestehen gefeiert haben. Im kommenden Jahr werden wir auch Veranstaltungen in den Bundesländern abhalten, um dem Wunsch der „Dezentralisierung“ nachzukommen. Mehr Informationen finden Sie in unserem nächsten Magazin ÖLU AKTUELL.
Herzlichen Dank an die Sponsoren des Gesundheitstages: AstraZeneca, Sanofi, AbbVie, Almirall, Eli Lilly, Vivisol, Oxycare, Habel, Menzl, KREATE Design, Infinity Media.
Vortrag „Asthma Update 2025“ von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl
Einführung in Asthma
Univ.-Prof. W. Pohl begann seinen Vortrag mit der Frage „Was ist Asthma?“ und erklärte, dass Granulozyten als Entzündungsakteure eine zentrale Rolle spielen. Diese müssen kontrolliert werden, um irreversible Schäden zu vermeiden. Er betonte, dass die immunologischen Prozesse bei Asthma heterogen sind und Patient:innen unterschiedliche Formen haben können, wie z.B. eosinophiles Asthma oder allergisches Asthma.

Mildes Asthma und Diagnose
Bei mildem Asthma ist die Struktur der Flimmerhärchen und die normale Epithelzellschicht zerstört. Eosinophile Granulozyten können irreversiblen Schaden anrichten, weshalb eine Therapie notwendig ist. Zur Diagnose gehören Symptome wie Atembeschwerden, Brustenge, Schmerzen und chronischer Husten. Auch Fragen zur Kindheit, Allergien, Rauchen, Familiengeschichte, Nasenpolypen und Neurodermitis sind wichtig.
Begleiterkrankungen und Auslöser
Begleiterkrankungen wie Diabetes Mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Nasenpolypen, Reflux und Infekte, auch in der Kindheit, können bei Asthma eine Rolle spielen. Auslöser für Asthma können u.a. Tages- und Nachtzeiten, Jahreszeiten, Sport und Medikamente sein.
Lungenfunktion und Asthma-Kontrolle
Asthma führt zu einer Einschränkung der Lungenfunktion, die das tägliche Leben und die Lebensqualität beeinträchtigt. Diese Einschränkung ist jedoch reversibel. Ein Lungenröntgen sollte immer durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen. Die Asthma-Kontrolle erfolgt mit dem ACT (Asthma Control Test) alle 8-12 Wochen, um Kurzatmigkeit und Notfallmedikation zu überwachen.
Remission und Therapie
Eine Remission des Asthmas liegt vor, wenn mindestens ein Jahr lang keine Beschwerden auftreten, keine Einnahme von Kortison nötig ist und eine stabile Lungenfunktion vorhanden ist. Zur Therapie gehört eine Kortisontherapie von Anfang an, da sie nachweislich das Risiko, an Asthma zu sterben, reduziert. Das Stufenschema der Asthma-Therapie wurde genau erklärt:
- Stufe 1: Bei Beschwerden zeigt dies eine Zunahme der Entzündung an. Eine Kombination aus ICS/LABA bei Bedarf kann Linderung bringen. Die Einnahme von ICS und SABA ist wichtig, wobei die Therapietreue eine Herausforderung darstellen kann.
- Stufe 2: Dauerhafte Einnahme von ICS/LABA.
- Stufe 3: Höhere Dosis von ICS/LABA.
- Stufe 4: Zusätzlich zu ICS und LABA auch LAMA.
- Stufe 5: Bei schwerem Asthma zusätzlich eine Biologika-Therapie. Biologika sind sichere und wirksame Medikamente, die individuell auf das Beschwerdebild abgestimmt werden.
Wichtige Aspekte der Asthma-Behandlung
Eine genaue Diagnose, Aufklärung, Basistherapie mit inhalierbaren Medikamenten, Symptomlast und -kontrolle sowie regelmäßige Überprüfung der Lungenfunktion sind entscheidend für die Behandlung von Asthma. Die Therapie sollte den Beschwerden angepasst werden, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden. Asthmapatient:innen sollten regelmäßig von dem/der Fachärzt:in kontrolliert werden, um gemeinsam mit dem/der Allgemeinmediziner:in die bestmögliche Asthmakontrolle zu erzielen.
Unter den folgenden Links können Sie nähere Informationen nachlesen:
https://www.lungenunion.at/fokus-mildes-asthma-schulung-und-aufklaerung/
https://www.lungenunion.at/der-persoenliche-therapie-management-plan-fuer-asthma-betroffene/
https://www.lungenunion.at/der-persoenliche-therapie-management-plan-copd/
https://www.lungenunion.at/der-persoenliche-therapie-management-plan-fuer-neurodermitis-betroffene/
https://www.lungenunion.at/atem_uebungen/