Rauchen ist nicht nur eine schlechte Gewohnheit. Eine Nikotinabhängigkeit ist definitiv eine Suchtkrankheit. Zudem kann Rauchen die Entstehung von mehr als 18 Krebsarten, sowie auch von anderen Krankheiten wie Atemwegserkrankungen, Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Die gute Nachricht: Rauchen gehört zu den vermeidbarsten Gesundheitsrisiken überhaupt. Ein Rauchstopp hat erwiesenermaßen einen sofortigen positiven Effekt und ist die beste Vorsorge für Ihre Gesundheit.
Zum Rauchen aufzuhören ist immer ein Plus für die eigene Gesundheit und dem eigenen Wohlbefinden. Es ist klinisch erwiesen, dass Erkrankungen sowie auch die Sterberate aller tabakverbundenen aber auch chronischen Krankheiten durch einen Rauchstopp vermindert werden. Das trifft sogar für Menschen zu, die bereits an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden. Durch eine Raucherentwöhnung kann sogar bei dieser schweren Krankheit der weitere Verlust der Lungenfunktion aufgehalten werden. Die Betroffenen können wieder besser atmen, sind leistungsfähiger und haben gute Chancen, ein zukünftiges Leben mit einem Sauerstofftank zu verhindern. Demnach ist es nie zu spät und absolut zweckmäßig, die Finger vom Glimmstengel zu lassen. Die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg ist der Wille aufzuhören.
Ablauf der Raucherentwöhnung
Da die Nikotinabhängigkeit ein ähnlich hohes Suchtpotential wie Heroin aufweist, ist es ratsam sich bei starker Abhängigkeit und langjährigem, Rauchen Hilfe von Experten zu holen. Denn die Tabakabhängigkeit ist eine chronische Erkrankung, die unter Umständen viele Anläufe zu einem tatsächlichen Rauchstopp erfordert. Zahlreiche Untersuchungen zeigen jedoch, dass der nachhaltige Erfolg eng mit der Anzahl der Arztbesuche zusammenhängt. Ob die Therapie stationär oder ambulant erfolgt, hängt von den individuellen Möglichkeiten und Vorlieben der betreffenden Personen ab. Bei einer Raucherentwöhnung werden folgende Punkte besprochen oder ermessen:
- Bestimmung der Rauchgewohnheiten
- Bestimmung der Nikotinabhängigkeit
- Unterstützung durch Hilfsmittel
- Zeitpunkt des Rauchstopps
Ambulante Unterstützung durch einen Lungenfacharzt: Die Raucherentwöhnung in Zusammenarbeit mit einem Lungenfacharzt dauert ca. sechs Wochen. Während dieser Zeit ist der Patient einmal wöchentlich bei seinem Lungenfacharzt.
Raucherentwöhnung in der Klinik: Manche Patienten, die an einer tabakverbundenen Folgeerkrankung leiden, könnten unter gewissen Umständen eine von der Krankenkassa bezahlte Raucherentwöhnung in einer Kuranstalt in Anspruch nehmen. Jedoch, auch wenn die Kosten nicht von der Krankenkassa übernommen werden, zahlt es sich auf jeden Fall aus. Die Therapie der Rauchentwöhnung ist standardisiert, kostengünstig und wirksam.
Methoden der Raucherentwöhnung
Ob stationär oder ambulant, die Raucherentwöhnung erfolgt oft mit Hilfe von unterstützenden Maßnahmen, um die Entzugserscheinungen oder den Verzicht auf die Zigarette am Anfang leichter zu machen. Dazu gibt es folgende Methoden:
Die medikamentöse Therapie:
Bei sehr starker Abhängigkeit empfehlen Ärzte gerne eine medikamentöse Therapie, da in diesen Fällen die größte Wirkung zeigt. Jedoch muss mit eventuellen Nebenwirkungen gerechnet werden. Zum Beispiel kommt es bei einem Medikament häufig zu Übelkeit, sehr selten auch zu Erbrechen und gelegentlich zu Durchfall. Beschrieben sind außerdem Schlafstörungen und abnorme Träume als Nebenwirkung.
Die Nikotinersatztherapie (NET):
Nikotinersatzpräparate sind eine Alternative zur medikamentösen Therapie und funktionieren nach dem Prinzip: Nikotin wird aufgenommen, aber kein wird Tabak. Nikotinersatzprodukte sollen bei der Raucherentwöhnung helfen, die Entzugserscheinungen in den ersten Monaten zu vermindern. Die Dosierung der Nikotinersatztherapie wird stufenweise über zwei bis sechs Wochen parallel mit dem Rückgang der Entzugssymptome abgebaut. Nebenwirkungen gibt es auch bei den Nikotinersatzprodukten, da die Nikotinwirkung z.B. auf den Blutdruck oder auf den Magen erhalten bleibt.
Nikotinersatzprodukte sind z.B. Nikotin-Inhalatoren, -kaugummis, -sublingualtabletten und -pflaster. Beim Nikotinpflaster kann das Nikotin lokale Reizungen hervorrufen, daher sollte es nicht mehrmals hintereinander auf die gleiche Stelle geklebt werden. Die in den letzten Jahren immer beliebter werdende E-Zigarette fällt auch in diese Kategorie, obwohl ihre hoch gepriesene Ungefährlichkeit noch sehr umstritten ist. Die Weltgesundheitsorganisation WHO, warnt dass E-Zigaretten zu Herzkrankheiten beitragen könnten. Die Langzeitfolgen seien noch unbekannt und es wird davon ausgegangen, dass E-Zigaretten das Risiko für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Lungenkrebs und möglicherweise Herzerkrankungen erhöhen. Weitere Hilfsmittel sind Kau-, Schnupf- oder Lutschtabak, jedoch bleibt bei diesen Maßnahmen die Nikotinsucht erhalten und ob das Krebsrisiko tatsächlich sinkt, ist fraglich. Kräuterzigaretten enthalten zwar kein Nikotin, aber genügend andere Schadstoffe. Der Nutzen wird angezweifelt.
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