Der Greenpeace-Marktcheck überprüfte, wie es mit der Bioqualität, Nachhaltigkeit und Gesundheit bei Osterprodukten in Österreichs Supermärkten aussieht. Das Ergebnis: Auch wenn zwei Drittel der Supermärkte mit einem Bio-Osterangebot überzeugen, musste die Umweltschutzorganisation erneut feststellen, dass 17 von 47 der in den Supermärkten erhältlichen Färbeprodukte zum selber Eierfärben gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten.
“Bio ist am besten für Mensch, Tier und Umwelt. Kunstdünger, chemische Spritzmittel sowie gentechnisch verändertes Soja aus Regenwaldzerstörung als Tierfutter sind hier Tabu. Das schützt das Klima, schont unsere Böden und sichert auch Bienen und anderen wichtigen Bestäubern das Überleben”, erklärt Gundi Schachl, Leiterin des Greenpeace-Marktchecks der Hintergrund für den österlichen Marktcheck. “Ob Pinzen, Eier oder Osterschinken – bei der Osterjause muss niemand auf die Bio-Vielfalt verzichten. Die meisten österreichischen Supermärkte können hier mit einem guten Angebot für Klein und Groß punkten.” Zwei Drittel der Supermärkte führen die drei Kategorien Eier, Schinken, Pinzen und Schokohasen auch in Form einer Bio-Variante. Jedoch bietet kein einziger Supermarkt die gesamte Osterjausen-Palette in Bio-Qualität an.
Eierfarben können auch Asthma auslösen
Greenpeace kritisiert auch heuer die Ostereierfarben zum Selberfärben. Fast 40 Prozent der in den Supermärkten angebotenen Färbeprodukte enthalten nach wie vor gesundheitsgefährdende Stoffe, etwa Azofarben. Diese können die Haut reizen, Asthma auslösen und eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) begünstigen. Gerade wenn Kinder Eier färben, gelangt die Farbe oft auf die Haut und von dort in den Mund. Ist die Eierschale beschädigt, werden die problematischen Farbstoffe sogar mitgegessen.
Produkte bekannter Marken wie Fixcolor und Heitmann enthalten diese Stoffe bei etlichen Produkten nach wie vor. Auf den Eierfarben findet sich aber im Gegensatz zu Lebensmitteln mit diesen Farben kein Warnhinweis. Dass es auch ohne problematische Stoffen geht, sieht man bei den bereits gekochten, gefärbten und verpackten Eiern. Diese sind in allen Supermärkten erhältlich und kommen gänzlich ohne bedenkliche Farbe aus. “Eier mit problematischen Farben haben weder am Ostertisch noch im Nest etwas verloren. Jetzt müssen endlich alle Supermärkte nachziehen und für ein unbedenkliches Färbe-Vergnügen für die gesamte Familie sorgen”, fordert Schachl.
Die folgenden, von der EU zugelassenen Lebensmittel-Farbstoffe stehen im Verdacht, die oben beschriebenen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Auf den Produkten ist entweder die E-Nummer oder der Name des Farbstoffes angegeben.
- E 102 (Tartrazin), Azofarbe
- E 110 (FD&C Yellow Nr. 6 , gelborange S, sunsetgelb FCF; gelborange), Azofarbe
- E 122 (Azorubin, Carmoisin), Azofarbe
- E 124 (Cochenillerot A, Ponceau 4R), Azofarbe
- E 129 (Allurarot), Azofarbe
- E 104 (Chinolingelb), kein Azofarbstoff
- E 127 (Erythrosin), kein Azofarbstoff (kein Warnhinweis, aber Verwendung nur mehr eingeschränkt zulässig)
Besser bunte Eier mit natürlichen Zutaten färben
Die Natur liefert viele Farben, mit denen sich Eier kostengünstig und auf ganz natürliche Weise schön bunt färben lassen. Lebensmittel und Gewürze muss man nicht extra kaufen, und sie enthalten im Gegensatz zu vielen handelsüblichen Farben keine für die Gesundheit bedenklichen Stoffe. Daher sind sie auch gut für’s Färben mit Kindern geeignet.
Färbende Stoffen aus der Küche
• gelb: Kurkuma oder Currypulver
• pink bis rot: Saft von roten Rüben
• blau: Blaukraut, Heidelbeeren
• dunkelrot: rote Zwiebelschalen
• grün: Spinat, Petersilie, Brennnessel
• braun: Kaffeesatz
Quelle: OTS Greenpeace