Über den Verein

Die Österreichische Lungenunion (ÖLU) ist eine Patientenorganisation und ein gemeinnütziger, bundesweit aktiver Selbsthilfeverein für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen und Allergien. Die ÖLU stützt und fördert die Mündigkeit der Betroffenen. Das Ziel: Informierte Patient:innen und eine informierte Mitwelt.

Nutzen Sie die Angebote der Österreichischen Lungenunion und helfen Sie mit, das öffentliche Bewusstsein in Bezug auf den Stellenwert von Allergien und Atemwegserkrankungen zu erhöhen. Wir geben und vermitteln Anleitung zur Selbsthilfe. Dabei streben wir Partnerschaftsbewusstsein an: Der Arzt als Partner im Leben des Patienten, aber auch der Patient als Partner der Bemühungen des Arztes.

Unsere Leistungen im Überblick

  • Aufklärung und Information über die Krankheitsbilder
  • Magazin AUFWIND (5 x pro Jahr)
  • Vernetzung
  • Informationen zu speziellen medizinischen Themen
  • Weiterbildung durch Vorträge und Gesprächsrunden
  • Patientenschulungen zu Asthma, COPD, Atemtraining, Inhalationsschulungen, Atem- und Stimmtraining
    (nach den Richtlinien der Österreichischen Gesellschaft für Lungenheilkunde)
  • Sprechstunden für Eltern von atemwegserkrankten Kindern
  • Reichhaltiges Informationsmaterial für Betroffene
  • Beratung und Beantwortung von Anfragen
  • Nordic Walking
  • Medien- und Pressearbeit

Geschichte

Die Österreichische Lungenunion (ÖLU) wurde 1985 für Menschen mit Allergie und Asthma gegründet. Allergie waren damals noch nicht so weit verbreitet wie heute. Die Asthmabehandlung steckte noch in den Kinderschuhen und COPD war noch nicht erfunden. Heute ist die Welt eine völlig andere: In Österreich leiden bereits etwa 1,2 Millionen Menschen an aerogenen, also an über die Atemwege ausgelösten Allergien. Laut dem österreichischen Allergiebericht sind insgesamt 1,6 Millionen Menschen von Allergien betroffen, also rund 20 Prozent der Bevölkerung. 25 bis 30 Prozent der Kinder haben eine Allergie.

Laut WHO entwickeln heute 40 Prozent der Patient/innen mit allergischem Schnupfen Asthma. An Asthma leiden in Österreich 600.000 bis 700.000 Menschen, es ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter, etwa 42.000 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren haben es. Weniger als 50 Prozent der Allergiker sind tatsächlich diagnostiziert. Davon wiederum hat sich nur jeder 2. einem Allergietest unterzogen, davon wiederum nur jeder 5. einem spezifischen Bluttest zur Bestimmung von IgE-Antikörpern zur Bestätigung der Allergiediagnose.

Österreich gilt als Land der Raucher/innen. Zu viele Menschen haben jahrzehntelang geraucht bzw. rauchen immer noch. Die dadurch verursachte Krankheit COPD (im Volksmund Raucherlunge) hat dementsprechend zugenommen. Sie ist 2020 bereits die dritthäufigste Todesursache. Für eine Patienteninitiative wie die Österreichische Lungenunion gab und gibt es viel zu tun.

ÖLU-Forderungen

Mehr interdisziplinäres Denken: Was sich in den letzten Jahrzehnten nicht durchgesetzt hat, ist das interdisziplinäre Denken in der Medizin. Oft werden z. B. Herz und Lunge noch immer getrennt gesehen, obwohl sie durchaus im Zusammenhang stehen wie z. B. der durch COPD verursachte Lungenhochdruck beweist. Vor allem müssten sich die Ärzte über Nebenwirkungen der verordneten Medikamente rechtzeitig Gedanken machen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Im Sinne der Patient/-innen ist es von Bedeutung, dass die einzelnen ärztlichen Fachgruppen über den Tellerrand blicken und mehr sehen als nur das Organ, das sie behandeln.

Lungenfunktionstests beim Hausarzt: Der Lungenfunktionstest (Spirometrie) wird dem Hausarzt/der Hausärztin nur gering oder gar nicht vergütet. Damit gehen wichtige Potenziale in der Früherkennung verloren, Hilfsangebote wie eine Raucherentwöhnung setzen oft verspätet ein. Aus Patientensicht ist Hausärzten die Spirometrie – wie in anderen Ländern auch – zu vergüten, damit sind auch Kosten für Spätfolgen einzusparen.

Facharzt für Allergologie dringend nötig: Allergien werden nach wie vor von Ärzten unterschiedlicher Fachgebiete wie z. B. Allgemeinmedizinern, Kinderärzten, Hautärzten, HNO-Ärzten oder Lungenfachärzten behandelt. Im Schnitt dauert es zwischen sechs bis neun Jahre, bis Patienten zu einer Diagnose und Therapie kommen. Je mehr Zeit zwischen dem erstmaligen Auftreten einer Allergie und dem Beginn einer Therapie verstreicht, umso höher ist das Asthma-Risiko.

Kostenübernahme für medizinisches für Atemwegs-Patienten: Weil sauerstoffpflichtige Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen nicht in ein normales Fitnessstudio gehen können, fordert die ÖLU, dass die Krankenkassen die Kosten für das medizinische Training durchgehend übernehmen: Um eine Besserung des körperlichen Zustandes der Betroffenen durch gezieltes Bewegungstraining zu ermöglichen.

Mehr Unterstützung für Patientenschulungen: Diese sind eine wichtige Unterstützung für Patienten. Weil die Krankenkassen die Kosten für diese Schulungen nicht übernehmen, bieten immer weniger Ärzte diese an. Die Folge davon ist, dass Selbsthilfegruppen einspringen müssen und eine Leistung erbringen, die das öffentliche Gesundheitssystem nicht finanzieren möchte. Die ÖLU bietet Betroffenen solche Patientenschulungen regelmäßig an. Anmeldungen unter office@lungenunion.at oder direkt im Web: