Wie behandelt man COPD?

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Wie behandelt man COPD?

COPD ist eine schwerwiegende Erkrankung – doch Sie können viel tun, um sich selbst zu helfen! Diese Seiten bieten Ratschläge, wie Sie Ihre Lebensqualität optimal verbessern und die krankheitsbedingten Beeinträchtigungen minimieren können.

Betreiben Sie aktives Krankheitsmanagement und verbessern Sie so Ihre Lebensqualität. Menschen aus den verschiedensten medizinischen Berufen werden bei der Behandlung Ihrer Krankheit eine Rolle spielen. Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen und Pflegepersonal, sie alle können Ihnen im Umgang mit der Krankheit Hilfe und Unterstützung bieten.

Es ist wichtig, dass Sie ein gutes Verhältnis zu Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin haben. Scheuen Sie sich nicht, den Arzt/die Ärztin aufzusuchen, um etwaige Veränderungen Ihres Gesundheitszustands zu besprechen, sagen Sie es ihm/ihr, wenn Sie sich wegen der Behandlung oder unerwarteter Symptome Sorgen machen.

Körperliche Rehabilitation

Ärzte empfehlen Patienten manchmal, an einem stufenweisen körperlichen Übungsprogramm teilzunehmen, das Teil der sogenannten Lungen-Rehabilitation ist. Abgestufte Übungsprogramme sollen dazu beitragen, Ihren allgemeinen körperlichen Zustand zu verbessern und können einen äußerst positiven Einfluss auf Ihre Lebensqualität haben, egal wie fit Sie ursprünglich waren.

Die Lungen-Rehabilitation hat das Ziel, Ihre Fitness stufenweise zu verbessern, und die Übungen dienen dazu, Ihre Muskelkraft zu erhöhen. In einigen Kursen wird auch eine Ernährungsberatung angeboten. Lungen-Rehabilitationskurse werden normalerweise in einem Spital oder in speziellen Instituten angeboten.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie von solch einem Trainingsprogramm profitieren würden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.

Sauerstoff-Therapie

Eine Sauerstofftherapie ist normalerweise nur für Patienten mit schwerer COPD angezeigt.

Es gibt mehrere verschiedene Methoden der Sauerstoffverabreichung. Die Langzeitsauerstofftherapie dauert üblicherweise mehrere Stunden pro Tag. Die Geräte für die Langzeitsauerstofftherapie sind unhandlich und fix installiert und sind daher nur für den Gebrauch daheim gedacht. Die ambulatorische (mobile) Sauerstofftherapie erlaubt es dem COPD Patienten, Sauerstoffflaschen mit sich zu tragen; die Patienten können sich also frei bewegen und sind nicht gezwungen, in ihrer Wohnung zu bleiben.

Die Sauerstoffstosstherapie wird manchmal empfohlen, wenn Patienten nach körperlicher Anstrengung Atemnot bekommen – etwa nach dem Stiegen steigen.

Ein Gefühl der Atemnot allein heißt noch nicht, dass eine Sauerstofftherapie angezeigt ist; bevor der Arzt/die Ärztin eine Sauerstofftherapie empfiehlt, wird er/sie üblicherweise den Sauerstoffgehalt im Blut testen.

Bei Rauchern wird die Sauerstofftherapie normalerweise nicht angewendet, da offene Flammen in der Nähe der Sauerstoffflaschen eine Brandgefahr bedeuten.

Kombinations-Therapien

Für die Behandlung von COPD stehen auch Kombinationstherapien zur Verfügung, die die Anwendung von Kortikosteroiden mit langwirkenden Beta-Agonisten kombinieren. Es hat sich gezeigt, dass diese Art der Behandlung die Häufigkeit von Exazerbationen verringert und den allgemeinen Gesundheitszustand verbessert. Studien haben ebenfalls erwiesen, dass die Kombination von Kortikosteroiden mit einem langwirkenden Beta-Agonisten wirksamer ist, als die Anwendung der Einzelkomponenten alleine.

Kombinationstherapien mit kurzwirkenden Beta-2-Agonisten und Anticholinergika stehen ebenfalls zur Verfügung.

Kortikosteroide

Kortikosteroide werden zur Bekämpfung von Entzündungen eingesetzt. Sie werden entweder in Tablettenform oder als inhalierte Kortikosteroide angewendet.

Eine regelmäßige Inhalationstherapie mit Kortikosteroiden wird meistens bei Vorliegen einer mittleren oder schweren COPD mit häufigen Exazerbationen verordnet. Es gibt viele verschiedene inhalative Kortikosteroide, aber sie alle wirken entzündungshemmend. Tabletten bzw. orale Steroide werden normalerweise für kurzzeitige Anwendung bei Exazerbationen empfohlen.

Bronchodilatatoren

Bronchodilatatoren erleichtern die Atmung, indem sie die zu den Lungen führenden Atemwege erweitern. Sie werden üblicherweise mit einem Inhalator oder einem ähnlichen Gerät verabreicht, das das Medikament direkt in die Lunge bringt. Es gibt viele verschiedene Arten von Inhalatoren.

Es gibt mehrere verschiedene Arten von Bronchodilatatoren. Sie alle wirken, indem sie die Muskulatur der Atemwege entspannen und so das Atmen erleichtern.

Beta-2-Agonisten wirken, indem sie Rezeptoren in der Atemwegmuskulatur stimulieren. Wenn diese sogenannten Beta-2-Rezeptoren stimuliert werden, bewirken sie eine Entspannung der Atemwegsmuskulatur. Der Durchmesser der Atemwege vergrößert sich, wodurch die Atmung erleichtert wird. Zu den Beta-2-Agonisten gehören die folgenden Medikamente: Salbutamol, Fenoterol, Terbutalin (kurzwirkend) sowie Salmeterol und Formoterol (langwirkend). Einige Bronchodilatatoren bewirken auch eine Verringerung der Schleimproduktion.

Anticholinergika blockieren die Wirkung von Acetylcholin auf Rezeptoren in den Atemwegen. Acetylcholin bewirkt eine Kontraktion (Zusammenziehen) der Muskeln: Die Blockade der Rezeptoren verhindert, dass sich die Muskeln zusammenziehen. Anticholinergika können ebenfalls die Schleimproduktion reduzieren. Zu den Anticholinergika gehören z.B.. Ipratropium, Oxitropium (kurzwirkend) und Tiotropium (langwirkend).

Methylxanthine wirken nicht über Rezeptoren, sondern direkt auf die Muskeln der Atemwege. Sie bewirken eine Entspannung der Muskeln. Zu den Methylxanthinen gehören z.B.: Aminophyllin und Theophyllin.

Bronchodilatatoren haben einen sehr positiven Einfluss auf die Leichtigkeit, mit der Sie körperliche Betätigungen ausüben können, was besonders wichtig ist, wenn Sie an einem Übungsprogramm zur Lungen-Rehabilitation teilnehmen.

Inhalatoren

Es gibt zwar viele verschiedene Arten von Inhalatoren.
Grundsätzliche funktionieren sie aber auf die gleiche Weise, indem sie ein Medikament direkt in die Lunge bringen. Inhalatoren verwenden das Medikament entweder in Form eines Aerosols oder in Form von Pulver.

Inhalationshilfen sind unterschiedlich große Vorschaltkammern, meist aus Kunststoff, auf die der Inhalator aufgesteckt wird. Dies bedeutet, dass der Patient das Aktivieren des Inhalators nicht mehr genau mit dem Einatmen koordinieren muss.

Die Funktionsweise eines Verneblers beruht darauf, dass ein Luft- oder Sauerstoffstrom durch eine Lösung des Medikaments gepumpt wird. Das so entstehende Gemisch wird mit Hilfe einer Maske eingeatmet.

Den meisten COPD-Patienten wird ein Bronchodilatator verschrieben. Patienten im Frühstadium der Krankheit erhalten üblicherweise einen kurzwirkenden Bronchodilatator für die Anwendung bei akuter Atemnot oder vor Beginn von körperlicher Tätigkeit. Patienten mit mittlerer oder schwerer COPD bekommen normalerweise einen langwirkenden Bronchodilatator verschrieben. Dieser ist täglich anzuwenden.

Zur Gruppe der Bronchodilatatoren zählt eine ganze Reihe verschiedener Medikamente. Diese Medikamente können einzeln oder in Kombination mit anderen Medikamenten verschrieben werden. Das heißt, dass Sie unter Umständen mehr als nur ein Inhalationsmedikament verwenden müssen. Die Kombination verschiedener Medikamente kann die Atemwege oft wirksamer erweitern als dies der Fall wäre, wenn man einfach die Dosis eines einzelnen Medikaments erhöhen würde. Nur der Arzt/die Ärztin kann bestimmen, welche Art von Bronchodilatator für Sie der richtige ist.