Die Abkürzung COPD steht für Chronisch-obstruktive Lungenkrankheit. Es handelt sich dabei um eine dauerhafte Erkrankung, die das Atmen erschwert. Grund dafür sind verengte Bronchien. COPD ist im Volksmund vor allem als Raucherlunge bekannt – denn Tabakkonsum stellt mit Abstand das größte Risiko für die Erkrankung dar. Bei Verschlechterung des Krankheitsbildes können bereits alltägliche körperliche Aktivitäten wie längere Gehstrecken oder Treppensteigen nur noch schwer oder gar nicht mehr bewältigt werden.
Eine der häufigsten Todesursachen weltweit
Wie viele Menschen genau an COPD erkrankt sind, ist nur schwer feststellbar. In Österreich gilt die COPD als „Volkskrankheit“: Schätzungen zufolge leiden zwischen 400.000-800.000 Menschen an der Atemwegserkrankung. Somit ist fast jede(r) Zehnte über 40 Jahren von der im Volksmund als „Raucherlunge“ bezeichneten Krankheit betroffen. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist COPD die dritthäufigste Todesursache weltweit, drei Millionen sterben jährlich daran.
Was passiert im Körper?
Bei einer COPD sind kommt es zu einer ständigen Entzündung der Bronchien (chronische Bronchitis), auch eine Bronchienverengung und eine Blähung der Lungenbläschen (Lungenemphysem) sind in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden. Ursache dafür sind Schadstoffe, die die elastischen Strukturen des Lungengewebes, die die Lungenbläschen stützen, auflösen und zerstören. Dadurch kann die Lunge weniger Sauerstoff aufnehmen.
Grundsätzlich gibt es zwei Formen der COPD: Die chronische Bronchitis und das Lungenemphysem. Die Behandlung ist bei beiden ähnlich. Die COPD wird in vier Stadien (leicht bis sehr schwer) eingeteilt, abhängig vom Ergebnis des Lungenfunktionstests. Die Einteilung erfolgt nach dem sogenannte GOLD-Schema (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease). Patienten mit Stadium III COPD leiden schon bei kleineren Belastungen unter Atemnot, jene mit Stadium IV haben bereits in Ruhelage Atemprobleme.
In den meisten Fällen ist es der Zigarettenrauch, der die Krankheit verursacht – entweder direkt oder indirekt durch Passivrauchen. Jedoch lösen auch Luftverschmutzung und nicht zuletzt Arbeitsplätze, bei denen die Arbeiter:innen chemischen Dämpfen oder feinem Staub ausgesetzt sind (z.B. Zementstaub oder Motorabgase), eine COPD-Erkrankung aus.
Die Symptome von COPD
Die Symptome der Atemwegserkrankung werden auch als „AHA“-Symptome bezeichnet:
- Auswurf: Das Hauptsymptom der COPD sind stark verschleimte Bronchien. Dabei entsteht ein zähflüssiger Schleim, der beim Husten nach oben befördert wird, der in der Regel leicht bräunlich ist.
- Husten: eine Folge der vermehrten Schleimbildung ist das chronische Husten, das nach dem Aufwachen am Stärksten ist.
- Atemnot: Während am Anfang der Erkrankung Atemnot nur unter Belastung aufkommt, kann sie sich im Verlauf zu einer Einschränkung des Bewegungsradius der Patient:innen ausweiten.
Dabei ist das Fortschreiten der Krankheit sehr langsam, meistens zeigen sich die Symptome der COPD zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Während Betroffene im Frühstadium noch über eine relativ gute Kondition verfügen, lässt diese mit der Zeit nach. Treten dazu noch Kurzatmigkeit und chronischer Husten nach dem Aufstehen auf, so sollte ein Lungenfacharzt einen Lungenfunktionstest (Spirometrie) durchführen.
Krankheit nicht heilbar, jedoch gut therapierbar
COPD ist nicht heilbar – jedoch eindämmbar. Durch Behandlungen kann sich die Fortschreitung der Erkrankung eindämmen lassen. Neben medikamentösen Behandlungen zählen vor allem
- Raucherentwöhnung
- Bewegung
- Gewichtsreduktion
Langzeit-Sauerstofftherapie bei fortgeschrittener COPD
Wenn jedoch selbst nach medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien immer noch ein Sauerstoffmangel vorhanden ist, gibt es die Möglichkeit einer Langzeit-Sauerstofftherapie. Hierbei bekommen Patient:innen mindestens 16 Stunden pro Tag zusätzlich Sauerstoff verabreicht. Damit wird der Sauerstoffgehalt in den Lungenbläschen erhöht und die durch chronischen Sauerstoffmangel verengten Gefäße können mit der Sauerstofftherapie wieder erweitert werden. Dies führt zu einem Sinken des Blutdrucks im Lungenkreislauf und einer Entlastung des rechten Teils des Herzens. Die Sauerstofftherapie reduziert damit die Gefahr eines Herzmuskelversagens. Dadurch verbessert sich die Belastbarkeit der Patienten wesentlich und kann die Mobilität und Selbstbestimmtheit deutlich unterstützt werden.
Informationen zur Kampagne:
www.lungenunion.at/welt-copd-tag-2022/
Quellen:
1 https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/load?contentid=10008.715387&version=1558013248
2 https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/chronic–obstructive-pulmonary-disease-(copd)